mit dem konzept der biographie (und der selbsttechniken) verbinden wir eigensinnige, mitunter widerständige und dabei nicht zuletzt angepasste aneignungen von wissensformen. auferlegte und gewählte handlungsaufforderungen, -normen, und -werte von zu biographischen praktiken angeleiteten subjekten verdichten sich in selbsttechniken, mit hilfe derer individuen sich selbst und ihre lebenspraxis entwerfen. die einzelnen sind durch responsibilisierungs- und visibilisierungsregime angerufen und teils befähigt, vorstellungen von lebenszwängen und lebensglück auf sich zu nehmen. wir suchen jenseits der deskription dieser regime und techniken nach den bruchstellen, ambivalenzen und widerständigkeiten, die in diesen aneignungsformen angelegt sind und sich in ihnen artikulieren.

medien verstehen wir als materiale objektivierungsformen subjektiven und gesellschaftlichen handelns und wissens. darunter lassen sich zunächst heterogene technisch-symbolische ensembles fassen, die aber auch wohlfahrts-, rechts- und sicherheitstaatliche aufschreibesysteme beinhalten können. mit ihrem potential zur repräsentation und institutionalisierung gesellschaftlicher phänomene bilden medien eine eigene strukturierungsschicht des sozialen, die neuartige praktische, methodische und politische fragen aufwirft.