Programm
wir befassen uns mit den wissenschaftlichen möglichkeiten und gesellschaftlichen konsequenzen interpretativer kultur- und gesellschaftsanalyse sowie mit der analyse und theorie von gegenwartsgesellschaften. im mittelpunkt stehen dabei expertendiskurse, selbstverhältnisse, alltagspraktiken sowie ökonomische, persönliche und berufliche beziehungsformen. ein fokus liegt dabei auf der theoretischen und methodischen verschränkung diskursanalytischer, medienanalytischer und biographieanalytischer ansätze. wir beziehen uns dabei auf wissenssoziologische, poststrukturalistische, feministische, queere, ungleichheits- theoretische sowie (post-)phänomenologische ansätze.
wir begreifen diskurse als normative, normierende oder normalisierende überindividuelle, aber von individuen und gruppen angeeignete wissensformen. sie durchdringen und konstituieren überzeugungen und selbsttechniken hinsichtlich zu bewältigender handlungsprobleme in allen lebensbereichen. ihre wirksamkeit besteht darin, dass sie (z.b. wissenschaftliche) wahrheitseffekte produzieren und lösungen für handlungsprobleme bereitstellen. diskurse regulieren selbst-, macht- und ungleichheitsverhältnisse und stehen in engem bezug zu tausch- und produktionsverhältnissen. in anbetracht einer zunehmenden autodidaktisierung und etablierung neuer öffentlichkeitsformen wenden wir uns alltäglichen und populären, wissenschaftlichen und kritischen interventionen in den oben genannten handlungsfeldern zu.